Burgruine Ruppertstein bei Ruppertsweiler

Alternative Bezeichnungen: Ruppertsfelsen

Der ursprüngliche Bergname Ruprehtisberc ist wohl älter als die Burg selbst. Für die Burgruine hat sich später der Name Ruppertstein, im Volksmund Ruppertsfelsen eingebürgert. Erbaut wurde die Burg kurz nach 1200. Wann sie zerstört oder verlassen wurde, ist nicht bekannt.

Geschichte

Die Gründungsgeschichte der Burg Rupperstein geht aus einem einzigen Schriftstück hervor. Dieses weist bereits vor der Errichtung der Burg auf die Existenz dieser hin. Im Jahr 1198 erhielt Graf Heinrich von Zweibrücken im Tausch gegen andere Güter vom Abt des Klosters Hornbach die zwei Berge Gutenberg und Ruprechtsberg. Ziel war es dort, Befestigungen oder Burgen zu errichten.

Auf dem Gutenberg entstand kurz nach 1200 die bedeutende Burg Lemberg und auf dem Ruppertsberg die hiesige Burg Rupperstein. Ruppertstein wurde für die Verteidigung an der Ostgrenze des zweibrückischen Territoriums erbaut.

Über die weitere Geschichte der Burg ist nur sehr wenig bekannt. Namen von Ministerialen oder Burgmannen sind nicht überliefert. Lediglich ein Ofenkachelrest aus dem 15. Jahrhundert beweist, dass die Burg auch im späten Mittelalter noch bewohnt wurde.

Man geht davon aus, dass der Ruppertstein frühestens im Spätmittelalter aufgegeben oder zerstört wurde. Womöglich geschah dies im Bauernkrieg im Jahr 1525 – sicher ist man sich allerdings nicht. Andere Quellen vermuten, dass die Burg möglicherweise mit dem Übergang des Amtes Lemberg an Hanau-Lichtenberg im Jahr 1570 verlassen wurde.

Um 1900 wurde der Burgfelsen wieder zugänglich gemacht. Man errichtete die Steintreppe zum Felsplateau. Die Treppe wurde 2007 von der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land saniert.

Baubeschreibung

Die Burganlage Rupperstein besteht aus zwei Burgteilen: die Oberburg auf dem Felsplateau und die Unterburg am Felsfuß. Erbaut wurde die Burg auf und um eine fünfteilige Felsgruppe.

Die Unterburg wurde durch einen Mauerzug in südlicher Richtung geschützt. Diese Ringmauer ist heute weitgehend abgetragen. Sie folgte in ihrem Verlauf der äußeren Kontur der Terrasse und endete im Nordosten am hoch aufragenden Burgfelsen.

Wahrscheinlich stand im Bereich des damaligen und heutigen Zugangswegs ein äußeres Burgtor. Ein zweiter Torbau soll vermutlich vor dem hinteren Hof der Unterburg gestanden haben.

Von der Unterburg führt heute eine neuzeitliche Steintreppe zum Plateau der Oberburg. Früher stand hier keine Steintreppe, sondern eine Holztreppe. Die Treppe führt zu einem kleinen ausgehauenen Torbau auf halber Höhe des Hauptfelsens. Der weitere Aufgang führt in einen kurzen, aus dem Felsen ausgehauenen Gang. Am unteren Ende dieses Ganges stand einst ein Tor. Dies kann man noch an den Ringellöchern in der Wand erkennen. Am oberen Ende des Treppengangs war eine falltürartige rechteckige Klappe befestigt. Anschließend führt die aus dem Felsen gehauene Treppe in einem Schacht zur Plattform hinauf. Oben angekommen, befand man sich wahrscheinlich direkt innerhalb eines Gebäudes.

Auf der Plattform der Oberburg kann man kein Mauerwerk mehr sehen. Das gänzliche Fehlen aufgehenden Mauerwerks deutet darauf hin, dass die Ruine nach ihrer Zerstörung oder Auflassung wahrscheinlich systematisch abgebrochen wurde.

Im Boden an der West- und Nordkante der Plattform sind Fundamentrillen zu sehen, die auf ein größeres Gebäude schließen lassen.

Der Wasserversorgung diente eine Zisterne. Sie befindet sich nahe des Plattformnordrands im Inneren des eben genannten Gebäudes.

Im zentralen Ostteil der Plattform wurde eine rechteckige Keller- oder Speichergrube aus dem Felsen geschrotet.

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Die frei zugängliche Burgruine liegt etwa zwei Kilometer östlich des Ortes Ruppertsweiler und ist vom Parkplatz südöstlich des Ortes auf ausgeschildertem (rotes Dreieck) Fußweg zu erreichen. Der Burgfels befindet sich in Gipfellage auf dem nordöstlichen Ausläufer des Hummelberges.

Mehr Informationen über die Burgruine Rupperstein finden Sie unter kuladig.de.

(nach Jürgen Keddigkeit, Bezirksverband Pfalz, 2019)

Literaturverzeichnis

  • Anschütz, Ferdinand (1952). Das Dorf Lemberg im Pfälzerwald. S. 74-76, Pirmasens.
  • Bergner, Steffen; Keddigkeit, Jürgen; Wenz, Martin (2007). Ruppertstein. In: Pfälzisches Burgenlexikon Band 4.1, S. 361-369, Kaiserslautern.
  • Generaldirektion Kulturelles Erbe (Hrsg.) (2019). Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz (Denkmalverzeichnis Kreis Südwestpfalz, 08. Januar 2019). S. 29, o.O.
  • Guth, Emil (2005). Die Ruine Ruppertstein. In: Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land, seine wechselvolle Geschichte und seine entwicklungsfreudige Gegenwart 33, S. 239-242, o.O.
  • Guth, Emil (1989). Unser Dorf Ruppertsweiler. Die geschichtliche Entwicklung des Dorfes von der Gründung bis zur Gegenwart. S. 73-86, Ruppertsweiler.
  • Mehlis, Christian (1902). Von den Burgen der Pfalz. S. 2,78 u. 101, Freiburg/Leipzig.
  • Pfälzische Kreisgesellschaft des bayerischen Architecten- und Ingenieur-Vereins (Hrsg.) (1895). Die Baudenkmale in der Pfalz. Band 5. S. 144-146, Ludwigshafen am Rhein.
  • Pöhlmann, Karl (1914). Entstehung der Burg Lemberg bei Pirmasens. In: Westpfälzische Geschichtsblätter 18, S. 21 f., o.O.
  • Wenz, Martin (1992). Der Ruppertstein. In: Wasgau-Blick 20, S. 329-331, o.O.
  • Wenz, Martin (1990). Der Drachenfels und die Felsenburgen der Nordvogesen. Band 2. S. 53 f., Wörth am Rhein.
  • o.A. (1957). Die Kunstdenkmäler der Stadt und des ehemaligen Landkreises Zweibrücken. 2 Bände. S. 475 f., München.

Quellenangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 11“ 12′ N, 7° 41“ 9′ O

Baustil:

Unbekannt

Datierung:
Beginn 110 bis 1299

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  • Familiengeeignet

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